Schubert Franz: SAEMTLICHE KLAVIERWERKE 1

Franz Schubert hat zwischen 1815 und 1828 insgesamt 21 Klaviersonaten geschrieben, von denen aber nur 12 als vollendet gelten. Es gibt von Walter Georgii eine treffende Beschreibung für das, was man bezogen auf Schuberts inhaltlicher Auseinandersetzung mit der Gattung der Klaviersonate als „Ringen um die Form“ oder „Suche nach eigenständigem Ausdruck“ formulieren könnte: „Wenn einer, dann war Schubert im Besitze des Eichendorffschen Zauberwortes [‚Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort‘]. Doch es ist nicht mächtig genug, um auch das Tor zur Sonate zu öffnen. Manchmal findet Schubert den Schlüssel dazu auf wunderbare Weise; aber zwischendurch verliert er ihn wieder. Die Sonatenform hat in höchstem Maße dem Gestaltungsbedürfnis der Klassiker entsprochen. Beethoven mußte Sonaten schreiben; die Romantiker wollten es, obgleich ihnen die Gesetzlichkeiten der Sonate zum Teil schon wesensfremd geworden waren“ (aus: Georgii, W. – Klaviermusik).
Der vorliegende Band SAEMTLICHE KLAVIERWERKE 1 vereint in sich eine Auswahl von acht vollendeten Klaviersonaten, die zwischen 1817 und 1825 entstanden sind: Da wäre zunächst die frühe Sonate Es-Dur D 568 aus dem Jahr 1817, dann die nur zwei Jahre später entstandene sogenannte „kleine“ Sonate A-Dur D 664 (seine „große“ Sonate A-Dur D 959 komponierte Schubert im Todesjahr 1828), danach die „mittlere“ der drei in der Tonart a-Moll verfassten Werke, nämlich die Sonate D 784 (1823), schließlich die beiden als gewichtig zu bezeichnenden Sonaten in a-Moll D 845 und D-Dur D 850 aus dem Jahr 1825, die gleichzeitig das monumental und bekenntnishaft zu wertende Sonatenspätwerk Schuberts einläuten.