Debussy Claude: PRELUDES 1

Im Jahr 1910 erschienen die 12 PRELUDES 1 („Premier Livre“) von Claude Debussy, die zweifelsohne als dessen zentrales Klavierwerk anzusehen sind, von ihrer kompositorischen, stilistischen und künstlerisch-ästhetischen Ausgestaltung zudem als wegweisend für die Musik des 20. Jahrhunderts verstanden werden können.
Die kompositionstechnische Strukturierung geschieht hier außerhalb einer als „erstarrt“ zu bezeichnenden Dur-Moll-Funktionsharmonik, Grundlage sind neue Ordnungsprinzipien, deren Ursprünge beispielsweise in der Pentatonik, der Ganztonleiter, Klang-Mixturen (Akkorderweiterungen, Parallelverschiebungen von Akkorden, Parallelführungen in Sekund-, Quart-, Quint- oder Septimintervallen), kirchentonaler Wendungen und dergleichen zu suchen sind, und Debussys Klangsprache eine ganz neue, außergewöhnliche Qualität verleihen.
Außermusikalische Anregungen, die dann in den (nachgestellten) Titeln ihren Ausdruck fanden, gewann der Komponist vornehmlich aus der Literatur, teilweise aber auch durch anderweitige poetische Impressionen.