Chopin Frederic: POLONAISEN

Frédéric Chopin (1810-1849) hat insgesamt 16 POLONAISEN für Klavier komponiert.
Die Quellenlage bezüglich der Veröffentlichung einzelner Werke bzw. Werkgruppen gestaltet sich durchaus verwickelt, kann in vielerlei Bezügen, vor allem hinsichtlich Zeitpunkten der Erstveröffentlichung (zu Lebzeiten, posthum) nur Mutmaßungen folgen.
Somit sind im vorliegenden Band 17 Chopin-Polonaisen abgedruckt, da von der Polonaise in f-Moll op. 71/3 zwei Fassungen existieren, und zwar die Chopinsche „Eigenschrift“ und ein Exemplar vom engen Freund und Vertrauten Jules (Julian) Fontana.
Zudem finden sich hier mitunter als „Jugendwerke“ zu bezeichnende Polonaisen ohne Opuszahl.
Als außergewöhnlichstes Werk sei im Zusammenhang mit der Gattung ‚Polonaise‘ explizit die großartige ‚Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61‘ erwähnt: In den Jahren 1845/46 entstand dieses groß dimensionierte Werk, und wie der Titel bereits aussagt, spielt für den strukturellen Aufbau beides eine Rolle, also sowohl das eher „heroisch-marschartige“ der Polonaise, als auch das „lyrisch-poetische“ sowie in der Gestaltung „freie“ der Fantasie. Es gibt unter Chopins Klavierwerken wohl keines, das sich seiner Form nach zerklüfteter und im Ausdruck zerrissener zeigt als Opus 61 – es handelt sich hier um eine Musik bekenntnishaften Charakters.