Chopin Frederic: NOCTURNE F-MOLL OP 55/1

Das NOCTURNE F-MOLL OP 55/1 für Klavier von Frédéric Chopin (1810-1849) ist im Jahr 1843 entstanden, und gehört mit zu den klanglich interessantesten Stücken.
Besonders bemerkenswert bei diesem lange in seiner melancholischen Grundstimmung verweilenden Nocturne ist der bedeutsame Weg, den sich die das Stück beschließende "helle" Tonart F-Dur aus der "Beklemmung" der Haupttonart f-moll sucht: Genau 18 Takte vor Ende setzt mit dem Basston F orgelpunktartig die Stabilisierung des Grundtones ein, gleichzeitig entspinnt die Mittelstimme eine kleine Melodie, die mit dem Zielton a das F-Dur bestätigt, während in der Oberstimme gebrochene Dreiklänge (verminderte Septakkorde) girlandenartig auf und ab geführt werden, die sich kurz vor Ende harmonisch nach F-Dur wenden, und diese letztendlich festigen. Die abschließende Kadenz in F-Dur wirkt vor allem aufgrund der dynamischen Anweisung (forte!) für den F-Dur-Schlussakkord wie eine Befreiung.