Weber Carl Maria Von: MOMENTO CAPRICCIOSO OP 12

Stets ohne Virtuosität zum Selbstzweck verkommen zu lassen, schöpfte Carl Maria von Weber (1786-1826) seine außerordentlichen pianistischen Fähigkeiten als maßgebliches Ausdrucksmittel in seinen Klavierwerken reichlich aus – ein durchweg brillant-virtuoser Charakter ist hier bestimmend.
Diese von frühromantischen Einflüssen geprägte Klaviermusik nährt ihre Kraft und Energie aus der von spielerischer Inspiration, bildhaften Ausdruckswelten mit Hinwendung zu einer lyrisch-poetischen Klangsprache beförderten, inneren musikalischen Vorstellung heraus. Dem Erfindungsreichtum im Melodischen sowie besondere, markante Belebung im Rhythmischen kommt in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle zu, genauso zu wie einer unter anderem von orchestralen Wirkungen bestimmte Klangvorstellung.
Das vorliegende MOMENTO CAPRICCIOSO OP 12 in B-Dur entstand im Jahr 1808, zählt damit zum Frühwerk des Komponisten, und lässt sich als „Bravour-Stück“ von etüdenhaftem Charakter beschreiben. Die betreffende Ausgabe ist eine „Neu-Bearbeitung“ von Leopold Godowsky, weicht in Teilen vom Original insofern ab, dass der Klaviersatz aufgefüllt, verdichtet, und zuweilen um Figurationen (Umspielungen, Akkordbrechungen etc.) erweitert worden ist. Das Klangbild erscheint dadurch größer und kompakter, das „virtuose Moment“ wirkt noch intensiver.