Flotow Friedrich Von: MARTHA (OUVERTUERE)

Auch wenn Friedrich von Flotow (1812-1883) eine größere Anzahl Instrumentalwerke (Klavierkonzerte, Klavier-Kammermusik, Klavierstücke), Lieder und auch Ballettmusiken schrieb, so lag der Schwerpunkt seines Schaffens doch auf dem Gebiet der Oper. Von den knapp 40 Werken, die sich stilistisch sehr eng an den zeitgenössischen französischen und italienischen Opern anlehnten (Flotow studierte bei Anton Reicha in Paris und pflegte unter anderem mit Charles gounod und Jaques Offenbach freundschaftlichen Kontakt), ist heute eigentlich nur noch die in 4 Akte gefasste romantisch-komische Oper ‚Martha oder Der Markt zu Richmond‘ bekannt. Die auf einem Libretto von W. Friedrich basierende entzückende Verwechslungs- und Liebesgeschichte um die Lady Harriet Durham und deren Vertraute Nancy, die sich im Verwechslungsspiel als Mägde Martha und Julia ausgeben, auf dem Markt zu Richmond sich dann gewissermaßen ungewollt unter Annahme von Handgeld an den reichen Pächter Plumkett und dessen Pflegebruder, den Lord Lyonel Derby verdingen, Lyonel sich in „Martha“ (die Lady) und Plumkett in „Julia“ (Nancy) verliebt, beide Paare nach einer turbulenten, von Verwechslungen und Missverständnissen geprägten Szenerie dann am Ende jeweils glücklich zueinander finden.
Flotows Musik, die den Geist der französischen Opéra-comique atmet, verbindet auf ganz raffinierte Art und Weise Lustiges und Sentimentales, die musikalische Ausgestaltung erweist sich geradezu in jedem Akt als durchaus reich gespickt mit originellen Einfällen.
In einer als mittelschwer einzustufenden Bearbeitung für Klavier zu 2 Händen von Lothar Windsperger liegt hier nun die MARTHA (OUVERTUERE) vor.