Grieg Edward: LYRISCHE STUECKE OP 12 + POETISCHE TONBILDER OP 3

In dem Band LYRISCHE STUECKE OP 12 + POETISCHE TONBILDER OP 3 sind zwei Zyklen an Charakterstücken für Klavier von Edvard Grieg (1843-1907) vereint, die in gewisser Weise einen stilistischen Entwicklungsprozess des Komponisten aufzeigen: Sind die sechs Stücke aus Opus 3 in ihrem überwiegend tänzerischen Schwung und von ihrer Klangsprache her gesehen noch ganz an Vorbildern wie Schumann oder Mendelssohn orientiert, so bilden die acht Nummern der ‚lyrischen Stücke‘ op. 12 den Anfang einer insgesamt 66 Charakterstücke umfassenden mitunter zyklisch veranlagten Reihe, deren Entstehungszeitraum sich auf über 35 Jahre erstreckt, und die dem Komponisten zu Weltruhm verhilft, vorangetrieben durch den ganz persönlichen Anspruch, die „melodischen und rhythmischen Prinzipien der norwegischen Volksmusik“ aufzugreifen, um dann darauf aufbauend „durch Verarbeitung impressionistischer und neudeutscher Anregungen“ die „Harmonik zu erweitern“ (P. Hollfelder), um eine unverwechselbar farbige und lebendige Klangsprache schaffen zu können.