Grieg Edvard: LYRISCHE STUECKE 1 OP 12

In den insgesamt 66 ‚lyrischen Stücken‘ für Klavier des norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843-1907) spiegeln sich auf wunderbare Art und Weise dessen als äußerst vielseitig zu erachtende kompositorische Kunst innerhalb der instrumentalen Kleinform wider: „Künstler wie Bach und Beethoven haben Dome und Tempel auf den Höhen errichtet, ich wollte lieber, wie Ibsen es ausdrückte, Wohnstätten für meine Mitmenschen bauen, in denen sie sich zu Hause fühlen und glücklich sein sollen, und habe versucht, eine nationale Kunst durch Aufsuchen der Quelle der norwegischen Volksseele zu schaffen“ (E. Grieg).
Rhythmisch-melodische Grundprinzipien aus der norwegischen Volksmusik und eine spätromantische, der Liszt-Wagner-Tradition folgende, mitunter bis ins Impressionistische reichende Klangvorstellung sind Markenzeichen seines Personalstils.
Vorliegender Band, LYRISCHE STUECKE 1 OP 12, entstand im Jahr 1867 und enthält insgesamt acht Stücke: Neben den etwas bekannteren Nummern wie z.B. der ‚Arietta‘ (Nr.1), dem ‚Walzer‘ (Nr.2), oder etwa dem ‚Elfentanz‘ (Nr.4), gibt es mit dem ‚Wächterlied‘ (Nr.3), der ‚Volksweise‘ (Nr.5), ‚Norwegisch‘ (Nr.6), dem ‚Albumblatt‘ (Nr.7), und schließlich ‚Vaterländisches Lied‘ (Nr.8) durchaus Unbekannteres zu entdecken.
Es sind pianistische Kostbarkeiten höchster Güte, musikalische Perlen äußerst filigraner Struktur, und erfordern somit vom Spieler größtmögliche Fantasie und Gestaltungsgabe sowie ein hohes Maß an Anschlagskultur.