Haydn Joseph: KLAVIERSTUECKE + KLAVIERVARIATIONEN

Sonja Gerlach hat beim Verlag ‚Henle‘ den Haydn-Band KLAVIERSTUECKE + KLAVIERVARIATIONEN vorgelegt und damit einen Sammelband mit Capriccios, einzelnen Tanzsätzen, weiteren Charakterstücken und Klaviervariationen zur Veröffentlichung gebracht, der zum einen quasi den gesamten Schaffenszeitraum Joseph Haydns durchmisst (die hier enthaltenen Stücke entstanden alle im Zeitraum von 1765 bis in die 1790er Jahre), zum anderen aber auch direkten Einblick in die Entwicklung der Tasteninstrumente gibt: „Die frühen Stücke waren für Cembalo gedacht, zwei davon für ein Instrument mit der so genannten „Wiener Bassoktave“, die es ermöglichte, Akkorde mit einer Hand zu greifen, die über eine Handspanne hinausgingen. Unsere Ausgabe gibt diesen Stellen Ausführungsvorschläge in Fußnoten bei. Das Hammerklavier stand Pate bei den späteren Werken“ (zitiert aus dem Vorwort zur Ausgabe).
Neben Originalstücken finden sich zudem Haydns Klavierbearbeitungen eigener Werke aus anderen Gattungen wie unter anderem z.B. das ‚Largo assai‘ aus dem sogenannten ‚Reiterquartett‘ (Streichquartett g-Moll op. 74/3, Hob. III:74).
Im Anhang sind außerdem Werke zweifelhafter Echtheit aufgeführt wie aus den ‚Klaviervariationen in A Hob. XVII:2‘ eine zusätzliche Variation aus dem Erstdruck und die ‚Variationen in D Hob. XVII:7‘.
Die Fingersätze für diese empfehlenswerte, neu überarbeitete und erweiterte Urtextausgabe lieferte Christine Schornsheim, ausgewiesene Expertin und Spezialistin für historische Aufführungspraxis.