Jatekok ('Spiele für Klavier') des ungarischen Komponisten Györgyi Kurtag (* 1926) ist ein mehrbändiges Werk von kleinen Klavierstücken für zwei Hände (Band 1-3, sowie Band 5-7) bzw. vier Händen [zwei Klaviere] (Band 4 und Band 8).
Vorliegendes Heft JATEKOK 1 (SPIELE FUER KLAVIER) bildet den Anfang der klavierpädagogisch konzipierten Reihe.
Um der Intension des Verfassers ein wenig näher kommen zu können, empfiehlt es sich, einen genaueren Blick in das Beiheft zu werfen.
Hier nimmt Kurtag Stellung, wodurch die praktische Handhabung von Jatekok im kontextuellen Zusammenhang zwischen Erlernen des Klavierspielens im frühen Kindesalter einerseits und technisch-musikalischer sowie stilistischer Herausforderungen zeitgenössischer Klaviermusik andererseits deutlich erleichtert wird.
Ausgangspunkt von Kurtags Überlegungen ist die "Selbstvergessenheit" des Kindes beim Spielen: "Die Anregung zum Komponieren der 'Spiele' hat wohl das selbstvergessen spielende Kind gegeben. Das Kind, mit dem das Instrument noch ein Spielzeug ist. Es macht allerlei Versuche mit ihm, streichelt es, greift es an" (aus dem Kommentar, Beiheft).
Selbstvergessenheit im Sinne von völliger Konzentration und Fixierung auf das Objekt (Instrument) ist hier wohl gemeint. Die kindliche Neugierde und die Unbefangenheit im Umgang mit dem "Gegenstand" ermöglicht ein durch äußere Faktoren unbeeinflussbares und "ursprüngliches" Kommunizieren mit dem Instrument.
Die musikalische Welt, die sich dem Kinde beim Ausprobieren von Klängen oder gar Klangkombinationen erschließt ist groß und vielgestaltig. Klangeindruck wird noch nicht selektiv behandelt. Im Zuge des Vorgangs Experimentieren beginnt das Kind auszuwählen und aller Wahrscheinlichkeit nach instinktiv Gefühl für Struktur entwickeln: "Es häuft scheinbar unzusammenhängende Klänge und wenn dies seinen musikalischen Instinkt zu erwecken vermochte, wird es nun bewusst versuchen, gewisse zufällig entstandene Harmonien zu suchen und zu wiederholen" (Kommentar, Beiheft).
Diese Gedanken über das kindlich unbefangene, spielerische Verhalten sind in der Konzeption Jatekoks die Basis. Tatsächlich entwickelt Kurtag seine 'Spiele', aus den eher unbestimmten Klangformen eines Clusters oder Glissandos (Band 1) hin zu kurzen Stücken mit genau definierten Tonhöhen (z.B. Mikroludien, Band 2).
Auch wenn der Autor klarstellt, dass es sich hier nicht um eine Klavierschule im eigentlichen Sinne handelt, sondern um eine "Möglichkeit zum Experimentieren", kann Jatekok als ein aus der Synthese methodisch-didaktischer und spieltechnischer Komponenten entwickeltes Werk gesehen werden, die sich auf den eigenen pianistischen und kompositorischen Erfahrungen des Verfassers gründen.
Für all diejenigen Pädagoginnen und Pädagogen, aber auch für alle neugierigen Pianistinnen und Pianisten, die sich klangliche, spieltechnische sowie stilistische Grundlagen zeitgenössischer Klaviermusik erarbeiten möchten, sei Kurtags Jatekok als eine hervorragende, dafür bestens geeignete Möglichkeit empfohlen.
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