Der polnisch-österreichische Pianist, Klavierpädagoge und Komponist Theodor Leschetizky (1830-1915) hat ein recht überschaubares Klavierwerk hinterlassen, das zudem heute nahezu vergessen ist. Weit mehr ist Leschetizky bis in unsere Zeit als einer der führenden Klavierpädagogen des 19. Jahrhunderts ein Begriff. Er gilt neben Nikolai Rubinstein als Urvater der ‚russischen Klavierschule‘.
Leschetizky, der bei Carl Czerny Klavier und bei Simon Sechter Komposition studierte steht mit seinem Klavierwerk stilistisch in der Nachfolge Schumanns, Chopins und Liszts: Der handwerklich ungemein solide und klanglich sehr originelle Klaviersatz ist zudem durchdrungen von einer farbigen Harmonik.
Die 1902 erstveröffentlichte Sammlung ‚Contes de Jeunesse op. 46‘ (zu übersetzen etwa mit ‚Geschichten aus der Jugend‘) umfasst 9 Charakterstücke, die einen suitenartigen Verlauf ergeben. Jeder der Sätze ist einer anderen Person aus Leschetizkys Schüler- bzw. Kollegenkreis gewidmet (u.a. Artur Schnabel, Ossip Gabrilowitsch und Ignacy Jan Paderewski), in Stil und Ausdruck beziehen sich die allermeisten auf bekannte Komponisten des 19. Jahrhunderts (z.B. Hommage à Czerny, Hommage à Schumann, Hommage à Chopin u.a.).
Das hier in einer von Burkhard Muth revidierten Ausgabe vorliegende Stück HOMMAGE A CHOPIN (Nr. 9, Moderato – Tempo di Valse, ma molto moderato, A-Dur) gilt als bedeutendstes der ganzen Sammlung. Es ist ein Charakterstück in der Form eines Walzers, mitunter sehr virtuos und von farbfacettenreicher Harmonik.
Leschetizky widmete es seinem Schüler Ignacy Jan Paderewski (1860–1941).
Haben Sie Fragen? Wir antworten Ihnen gern via WhatsApp. Und das geht so:
Bitte berücksichtigen Sie auch unsere Datenschutzhinweise zur WhatsApp-Nutzung.
Ihre Meinung oder Fragen zum Artikel HAAS 0459-8HOMMAGE A CHOPIN .