Grieg Edvard: HOCHZEITSTAG AUF TROLDHAUGEN OP 65/6

Edvard Grieg (1843-1907) hat mit seinen zwischen 1866 und 1901 in insgesamt 10 Heften veröffentlichten 66 ‚Lyrischen Stücken‘ für Klavier ein unnachahmlich einzigartiges Kleinod romantischer Klaviermusik hervorgebracht, dessen Wirkung und Bedeutung bis in heutige Zeit reicht.
Ein äußerst wirkungsvolles Vortragsstück ist das vorliegende HOCHZEITSTAG AUF TROLDHAUGEN OP 65/6, stammt aus den 1896 herausgegebenem ‚Lyrische Stücke Band 8‘.
Der Titel weist auf Griegs ländliche Villa „Troldhaugen“ hin - diese Klaviermusik setzt somit also auch einen ganz persönlichen Akzent.
Auf den Charakter und die Atmosphäre bezogen sieht man sich einer deutlich von tänzerischem Schwung geprägten Musik gegenüber, die die typische Handschrift des Komponisten trägt: Eine der norwegischen Folklore entlehnte Melodik, Harmonik und Rhythmik ist im ‚Tempo di Marcia un poco vivace‘ in ein dreiteiliges Stimmungsbild ausgearbeitet - zwei sehr bewegte, von Temperament und Spielfreude nur so sprühende Außenteile (A bzw. A') in der Tonart D-Dur umrahmen einen deutlich ruhigeren, kantabel auszusingenden Mittelteil (B) in G-Dur.
In einem Brief des Verlegers Max Abraham (Verlag Peters) an den Komponisten vom 9. März 1897 heißt es: „Dieses [Heft] rechne ich zu den schönsten, die Sie geschrieben haben, namentlich der Hochzeitstag auf Troldhaugen ist ein wahres Meisterstück, an dem man sich nicht satt spielen kann“. (zitiert aus dem Vorwort zur Ausgabe).
Vorliegend hier ein ‚Henle-Urtext‘ in der Ausgabe von Ernst-Günter Heinemann und Einar Steen-Nøkleberg.