Ravel Maurice: GASPARD DE LA NUIT

Der Klaviersatz Maurice Ravels (1875-1937) besticht zum einen durch seine beispiellos wirkende Klangästhetik, bei der die bis ins kleinste Detail nuancierte Farbgebung im gestalterischen Zentrum liegt, zum anderen durch eine häufig damit einhergehende schillernd klavieristische Virtuosität, die dieser sehr direkten, an Klang und Klangfantasie orientierten Sprache einen adäquaten Rahmen verleiht.
Sein Klavierzyklus GASPARD DE LA NUIT entstand im Jahr 1908, im Untertitel bezeichnete Ravel diesen als „3 poèmes pour piano d’après Aloysius Betrand“, „Ondine“, „Le Gibet“ und „Scarbo“ lauten die einzelnen Sätze.
Die Vorlage des französischen Dichters Aloysius Bertrand (1807-1841) liefert einen Stoff, der „von einer unruhigen Phantastik und geheimnisreichen Farbigkeit, voll historischer Visionen und Nachtgesichte“ beseelt ist (zitiert aus: Schmalzriedt, Siegfried – Ravels Klaviermusik).
Ravels ‚Gaspard‘ zählt zu dessen vor allem technisch aber auch musikalisch anspruchsvollsten Klavierwerken, ‚Scarbo‘ daraus gilt als eines der schwersten Klavierstücke überhaupt.
Die hier vorliegende Ausgabe enthält neben dem reinen Notentext, dem die Gedichtzeilen Bertrands jeweils vorangestellt sind, ein ausführliches Vorwort (Hirsbrunner / Kube), Hinweise zur Interpretation (Roggenkamp), Faksimile, Glossar und Kritische Anmerkungen. Alle Textabschnitte sind dabei jeweils in deutscher, englischer und französischer Sprache dargeboten.