Beethoven Ludwig Van: FANTASIE OP 77

Als ‚Henle Urtext’ in der Ausgabe von Bertha Antonia Wallner und Otto von Irmer liegt hier Ludwig van Beethovens 1809 geschriebene FANTASIE OP 77 G-MOLL vor. Das dem Grafen Franz von Brunswick zugeeignete Stück stellt ein Klavierwerk von größerem Format dar, dessen inhaltlich-konzeptionelle Anknüpfungspunkte Johann Sebastian Bachs ‚Chromatische Fantasie BWV 903‘ und Wolfgang Amadeus Mozarts ‚Fantasie c-Moll KV 475‘ sind und Beethoven in der Ausarbeitung „den Eindruck nahezu ziellosen Phantasierens und Improvisierens zu erwecken und dabei sein Strukturkonzept fast perfekt zu verstecken“ (Arnold Werner-Jensen).
Den eigentlichen strukturellen Kern des gesamten Werkes bildet dabei der Schlussabschnitt (3. Abschnitt) in H-Dur: Dieses ‚Allegretto‘ ist als Variationsfolge über ein schlichtes, liedhaftes Thema ausgeformt.
Vom Beginn der Fantasie an bis zum besagten ‚Allegretto‘ vereinen sich formal sehr freie, improvisatorische Abschnitte mit fester gefügten Teilen zu einem sehr abwechslungsreichen Verlauf: Allegro – Poco Adagio – Allegro – Poco Adagio – L’istesso tempo – Allegro – L’istesso tempo di sopra (Ende 1. Abschnitt), g-Moll – f-Moll – Des-Dur ist der Verlauf der Tonarten.
Allegro ma non troppo (B-Dur) – Allegro con brio (d-Moll) – Adagio-ma non troppo presto-Presto-Più Presto (As-Dur-h-Moll) (Ende 2. Abschnitt) schließen sich daran an.