Bach Carl Philipp Emanuel: FANTASIE FIS-MOLL + RONDO E-MOLL

Der zweitälteste der Bach-Söhne, Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) etablierte sich zu einem führenden Vertreter der Vorklassik, und nahm mit seinem Schaffen maßgeblichen Einfluss auf Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven aus.
Vorliegend hier in einer sehr interessanten Ausgabe von Alfred Kreutz FANTASIE FIS-MOLL + RONDO E-MOLL für Klavier, die beide dem Spätwerk des Komponisten zuzurechnen sind, und 1781 (Rondo) bzw. 1787 (Fantasie) entstanden sind.
Das erste Stück „C.P.E. Bachs Empfindungen – Freie Fantasie für Klavier“ ist als beeindruckendes Beispiel für Form und Stil von Bachs Klavier-Fantasien zu sehen: In der Art einer weit gespannten freien Improvisation, bei der sich etwas fester gefügte rezitativisch strukturierte Abschnitte mit solchen ausgreifend figurativ-virtuoser Konzeption abwechseln, wird der harmonisch reichhaltige Satz unter einen großen Spannungsbogen gestellt.
Das zweite Stück „Abschied vom Silbermannschen Clavier in einem Rondeaux dem ietzigen Besizzer D: E: Gr: zugeeignet und componirt von C: P: E: Bach“ ist ein formal recht knapp bemessenes Charakterstück in der Art eines „Fantasie-Rondos“ von harmonisch sehr abwechslungsreicher Ausgestaltung.
Zugeeignet ist dieses zweite Klavierstück dem begabten Pianisten und Komponisten D.E. v. Grotthuß (1751-1786), der mit Carl Philipp Emanuel bekannt war. Ob und inwieweit letzterer auch sein Lehrer war, ist bis heute nicht aufgeklärt.
Das „Silbermannsche Clavier“ ging in den Besitz von Grotthuß über, was dieser dann in Form eines musikalischen Danks ausdrückte, einem Rondo, das in dieser Ausgabe als drittes Stück abgedruckt ist: „Freude über den Empfang des Silbermannschen Claviers in einem Rondeaux dem H. Capellmeister Bach zugeeignet und componirt von Dr: Ew: Grotthuß im Septbr. 1781“.