Schubert Franz: FANTASIE C-DUR OP 15 D 760 - WANDERERFANTASIE

Franz Schubert (1797-1828) schrieb seine hochbedeutende FANTASIE C-DUR OP 15 D 760 - WANDERERFANTASIE im November 1822. Auch ließ er dieses Werk rasch nach seiner Entstehung „als sein erstes größeres Klavierwerk, das er der Veröffentlichung für würdig hielt“ drucken (zitiert aus: Dürr, Walther/Feil, Arnold – Franz Schubert Musikführer).
Es handelt sich bei dieser Fantasie um eine in Sonatenform strukturierte und in 4 Sätze gefasste Klaviermusik von ausgewiesenem pianistisch virtuosem Zugriff, die ihre instrumentale Sprengkraft insbesondere in den beiden Ecksätzen nach außen kehrt.
Die 4 zugrundeliegenden Sätze lauten: Allegro con fuoco ma non troppo – Adagio – Presto – Allegro.
Als ideelles und konzeptionelles Zentrum des Werkganzen ist der langsame Satz ‚Adagio‘ (cis-Moll) zu verstehen: Schubert zitiert hier einen Ausschnitt aus dem Lied ‚Der Wanderer‘ (D 489) und verwendet diesen als thematische Grundlage für die Ausarbeitung in eine Variationsfolge. Genaugenommen handelt es sich um eine Passage aus etwa der Mitte des Liedes mit den Zeilen: „Die Sonne dünkt mich hier so kalt, die Blüthe welk, das Leben alt, und was sie reden leerer Schall, ich bin ein Fremdling überall.“
Der rhythmische Kern des Klaviersatzes („eigentümlicher daktylischer Schreitrhythmus“ – zitiert nach Dürr, W./Feil, A. – Franz Schubert Musikführer) erhebt sich zur Hauptthematik der gesamten Fantasie, angefangen vom kraftvoll wuchtigen Beginn des Kopfsatzes über die „Urgestalt“ im langsamen Satz, der tänzerisch motivierten Ausgestaltung im Scherzo bis hin zum gewaltigen Fugato im Finale.
Vorliegend hier ein ‚Bärenreiter-Urtext‘ in der Ausgabe von Walther Dürr und Mario Aschauer.