Der Komponist Stephen Heller (1811-1888), deutsch-ungarischer Herkunft, verbrachte den größten Teil seines Lebens in Paris, wo er als sehr angesehener Pianist, Pädagoge und Komponist wirkte.
Seine Fähigkeiten als Komponist fanden vor allem bei Robert Schumann große Beachtung, dem Heller neben Hector Berlioz, Frédéric Chopin und Franz Liszt freundschaftlich verbunden war.
Heute bringt man den Komponisten am ehesten noch mit seinen zahlreichen für den Klavierunterricht verfassten Etüden-Sammlungen in Verbindung; zunehmend aber entdeckt man auch seine durchaus sehr ansprechende Solo-Klaviermusik wieder, meist handelt es sich dabei um Charakterstücke, wie das vorliegende FABLIAU OP 155, dass beim 'Verlag Bisel Classics' erschienen ist.
'Fabliau (Fabel)' im eigentlichen Sinne ist eine aus dem Mittelalter stammende versartige, satirenhafte, in der Regel von Spielleuten vorgetragene Erzählung ("Schwank").
Stephen Heller zeichnet dies in seinem Klavierstück atmosphärisch nach.
Das mit 'Allegro di molto' überschriebene Werk ist dreiteilig, die Grundtonart fis-moll (Mittelteil cis-moll). Zudem ist das leidenschaftlich bewegte Tempo des Anfangsteil im Cis-Moll-Mittelteil etwas zurückgenommen ('Un poco meno mosso').
Fabliau op. 155 ist ein sehr interessantes romantisches Klavierstück, dessen Wiederentdeckung sich lohnt.
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