Bach Johann Sebastian: ENGLISCHE SUITEN BWV 806-811

Über Johann Sebastian Bachs 6 ENGLISCHE SUITEN BWV 806-811, die um das Jahr 1723 entstanden sind, schreibt dessen Biograph Johann Nikolaus Forkel: „Sechs große Suiten, bestehend in Präludien, Allemanden, Couranten, Sarabanden Giguen (usw.) . Sie sind unter dem Namen der Englischen Suiten bekannt, … …“. Forkel grenzt diese also klar von den „kleinen“ französischen Suiten (BWV 812-817) ab. Sind die erstgenannten „alle von großem Kunstwerth“, wobei „aber einige einzelne Stücke derselben, z.B. die Giguen der 5ten und 6ten Suite … als höchste Meisterstücke origineller Melodie und Harmonie zu betrachten“ sind, stehen letztgenannte etwas hinten an, weil „seinem Zweck nach … hier der Componist weniger gelehrt (ist) als in seinen andern Suiten,…“ (aus: Forkel, J.N. – ‚Über Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke‘, Leipzig 1802, Berlin 1868).
Bach greift im Aufbau seiner Suiten auf das von Johann Jakob Froberger (1616-1667) herausgebildete Modell der Satzfolge ‚Allemande – Courante – Sarabande – Gigue‘ zurück, wobei er dieses „Kerngerüst“ durch entsprechende Satzeinschübe erweitert, und seinem hohen künstlerischen Anspruch folgend „die mannigfaltigen Erscheinungsformen der Hof- und Gesellschaftstänze seiner Zeit“ in lebendige Instrumentalmusik zu transformieren, „und auf die Stufe ästhetisch anspruchsvoller Kunstmusik zu heben“ versteht (G. Batel).
Charakteristisch in Bezug auf die ‚englischen Suiten‘ ist das jeweilig eröffnende ‚Präludium‘, ein ausnahmslos polyphon durchgearbeiteter Satz von meist weit ausgreifender formaler Anlage.
Die einzelnen Suiten stehen in den Tonarten A-Dur (BWV 806), a-Moll (BWV 807), g-Moll (BWV 808), F-Dur (BWV 809), e-Moll (BWV 810) und d-Moll (BWV 811).