Bizet Georges: CARILLON (L'ARLESIENNE)

Als eines der bedeutendsten und bekanntesten Werke des französischen Komponisten Georges Bizet (1838-1875) bis in die heutige Zeit gilt, neben der Oper ‚Carmen‘ (1875), die Bühnenmusik zu Alphonse Daudets Drama ‚L’Arlésienne‘ aus dem Jahr 1872, insbesondere die beiden davon abgeleiteten, im Nachhinein entstandenen, konzertanten Orchestersuiten (L’Arlésienne-Suite 1, 4 Sätze und L’Arlésienne-Suite 2, 4 Sätze), von denen die zweite nicht Bizet selbst, sondern dessen Freund Ernest Giraud (1837-1892) posthum anfertigte.
Bizet schuf mit ‚L’Arlésienne‘ eine in ihrem Ausdruck und ihrer Klangatmosphäre an Nuancen reiche Musik, die die spezifischen Charaktere und Stimmungen sehr anschaulich und eindrücklich darzustellen weiß. Der durchdringende ‚provencalische Ton‘ wiederum verleiht ihr ein hohes Maß an Authentizität und Originalität.
Die Popularität des Werkes spiegelt sich unter anderem in den zahlreichen Bearbeitungen für unterschiedlichste Besetzungen, die es im Laufe der Zeit erfahren hat.
Aus der Reihe ‚Pianino‘ (Édition Delrieu) liegt hier nun der Satz CARILLON (L'ARLESIENNE) in einer von Eric Attica eingerichteten spielerleichternden Fassung für Klavier vor.
‚Carillon‘, im Original ein dreiteiliges Stück in E-Dur (Allegretto moderato (3/4) – Andantino (6/8) – Tempo I) ist eine Zwischenaktmusik aus dem 3. Akt (Prémier Tableau, Nr. 18: Entr’acte) und wurde von Bizet auch in die ‚L’Arlésienne-Suite Nr. 1‘ (hier: IV. Carillon) übernommen.
Für das hier betreffende Arrangement wurde die Struktur des Satzes im Wesentlichen beibehalten, die spieltechnisch anspruchsvollen Doppelgriffpassagen, weite Griffe und die polyphonen Abschnitte mit zwei Stimmen in einer Hand wurden getilgt. Außerdem ist diese Bearbeitung nach C-Dur transponiert.
Atticas Fassung ist sehr gut spielpraktisch eingerichtet und eignet sich im Sinne einer wertvollen Unterrichts- und Vortragsliteratur für Klavierschüler ab der unteren Mittelstufe.