Entstanden im Jahr 1925, fallen die CAPRICETTI OP 36 für Klavier des aus aus Österreich stammenden, und in den 30er Jahren in die USA emigrierten Komponisten Ernst Toch (1887-1964) in dessen frühe Schaffensperiode, als dieser noch Komposition an der Hochschule für Musik in Mannheim unterrichtete.
Beim vorliegenden Werk handelt es sich um eine Sammlung von insgesamt fünf meist kurzen Klavierstücken, die der Charakter-Bezeichnung "Capricetto" ( abgeleitet von Capriccio = kleine Fantasie von meist launischem Charakter) vollends gerecht werden:
Nr.1 : 'Zart, nachdenklich' (quasi Andante) -- Nr.2 : 'Lebhaft' -- Nr.3 : 'Graziös, heiter' (Mäßiges Allegro) -- Nr.4 : 'Sehr zart und innig [Sehr ruhig] -- Nr.5 : 'Mit ausgelassenem Humor' (Sehr rasch).
So sind die Stücke überschrieben, stilistisch einzuordnen in die freitonale Klangwelt der klassischen Moderne, kompositorisch realisiert durch Verwendung von Klängen mit Quint- und Septimschichtungen, die mitunter herbe Dissonanzen erzeugen.
Diese Musik ist klanglich äußerst reizvoll, bietet Einblick in die Ideen- und Gedankenwelt eines Schöpfers, der sich stilistisch sehr individuell jenseits einer spätromantischen Tradition in den Breiten der sogenannten 'klassischen Moderne' orientiert.
Die Capricceti können somit das übliche Repertoire für Unterricht und Studium durchaus bereichern.
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