Zimmermann Bernd Alois: CAPRICCIO

Vorliegend hier mit dem CAPRICCIO aus dem Jahr 1946 ein frühes Klavierwerk Bernd Alois Zimmermanns (1918-70).
Der Komponist, der zu den bedeutendsten und wichtigsten des 20. Jahrhunderts zu zählen ist, hat ein sehr vielgestaltiges und vielfarbiges Oeuvre hinterlassen, in welchem er eine ihm ganz eigene ‚pluralistische Kompositionstechnik‘ entwickelt, die sich aus der phasenweise intensiven Auseinandersetzung mit verschiedenen stilistischen Tendenzen und Kompositionstechniken wie etwa Neoklassizismus, freie Atonalität, Zwölftontechnik oder serielle Reihentechnik nährt.
Zimmermanns Klaviermusik der Frühzeit steht noch sehr der Tonsprache Hindemiths nahe, lässt zudem impressionistisch anmutende ‚nach-debyssistische‘ Tendenzen einfließen und erweist sich als eine in pianistischer Hinsicht zuweilen überbordende Spielmusik, die zudem die enormen technischen Fertigkeiten des Komponisten hervorzukehren wissen.
Das ‚Capriccio‘, das genau genommen eine Improvisation über Volks- und Kinderliedthemen ist (‚Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald‘, ‚Ein Männlein steht im Walde‘) zeigt sich als ein von klavieristischer Virtuosität und Brillanz durchdrungenes, sehr wirkungsvolles Charakterstück.