Dem Mythos der „letzten Gedanken“ der großen Meister setzte Satie seine „Vorletzten Gedanken“ (Avant-dernières Pensées) in gewohnt humoristischer Manier entgegen. Alle drei höchst aparten Stücke in klangsinnlichem Klaviersatz enthalten, wie in seinen Klavierwerken seit 1912 üblich, als Subtext jeweils eine kleine, in den Notentext eingedruckte skurrile Geschichte, die mehr oder weniger stark mit der klingenden Musik verknüpft ist. Als Widmungsträger für seine „vorletzten Gedanken“ wählte Satie prominente Zeitgenossen: Claude Debussy (für Nr. 1 „Idylle“), mit dem er eng befreundet war, Paul Dukas (Nr. 2 „Aubade“, zu Deutsch etwa „Morgenständchen“), dessen Musik er sehr schätzte, und Albert Roussel (Nr. 3 „Méditation“), seinen früheren Kontrapunktlehrer an der Pariser Schola Cantorum.
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