Die Sammlung der ‚6 Études de concert op. 35‘ von Cécile Chaminade (1857-1944) stammt wahrscheinlich aus den 1880er Jahren. Es handelt sich dabei um formal großangelegte, pianistisch ausgewachsene und spieltechnisch sehr anspruchsvolle Charakterstudien, die jeweils einer bestimmten Musikerpersönlichkeit (Pianistin oder Pianist bzw. Komponistin oder Komponist) aus dem näheren Bekanntenkreis der Komponistin gewidmet wurden.
‚Automne‘ (Lento, Des-Dur) (à Mademoiselle Hélène Kryzanowska) ist als das herausragendste Stück aus Op. 35 zu sehen, gleichzeitig handelt es sich dabei um das bekannteste virtuose Klavierstück Chaminades überhaupt.
Stilistisch spannt die Komponistin hier den Bogen von der Tradition der großen romantischen Etüden Chopins und Liszts bis hin zur Klaviermusik Gabriel Faurés, gestaltet im Hauptteil die weitgespannte melodische Linie in einem dichten, fein umspielenden, farbfacettenreichen Klanggeflecht aus und setzt diesem mit einem nach f-Moll sich wendenden, leidenschaftlich-virtuos bewegten Mittelteil (‚Con fuoco‘) einen deutlichen Kontrast entgegen. Hier kommt es zu stürmisch auf- und abstrebenden Klangballungen und -kaskaden, wilden Tremoli und wirbelnden Figurationen à la Liszt, die dann kurz vor Ende dieses mittleren Abschnitts im ‚Lento‘ wieder zur Ruhe kommen und zum ‚Tempo I‘ überleiten.
Vorliegend hier nun AUTOMNE OP 35 als Einzelausgabe, erschienen bei ‚Enoch‘.
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