Vom bedeutenden zeitgenössischen US-amerikanischen Komponisten John Adams (geb. 1947), der neben Steve Reich, Philip Glass und Terry Riley zu den bekanntesten Vertretern der sogenannten ‚Minimal Music‘ gezählt wird, sich selbst aber eher als ‚Post-Minimalist‘ bezeichnet, aus dieser stilistischen Haltung ausbricht und mit reicheren harmonischen Mitteln, üppiger gestalteten Musikformen, die dann unter anderem auch einer spätromantischen Klangsprache nahestehen können, eine ganz individuell geprägte, freiere Sprache findet.
Für seine Kompositionen greift Adams oft auch direkte Anregungen aus Literatur, Philosophie und auch Religion auf.
Das hier vorliegende Klavierstück AMERICAN BERSERK aus dem Jahr 2001 beispielsweise wurde angeregt durch Philip Roths Roman ‚American Pastoral‘ (Amerikanisches Idyll), der sich im Kern mit dem ‚American Way of Life‘ jüdischer Einwanderer aus Polen beschäftigt.
Es handelt sich bei diesem Stück um eine musikalisch und spieltechnisch überaus anspruchsvolle Komposition, die stilistisch zum einen Jazz-Einflüsse hat, zum anderen aber auch Anregungen von Charles Ives und Colon Nancarrow verarbeitet.
Die in gewisser Weise collagenhaft wirkende Struktur des Satzes ist von rhythmisch sehr impulsiven Akkordfolgen bzw. -kaskaden und zuweilen sich eruptiv entladenden Clustern geprägt.
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