Burnam Edna Mae: A DOZEN A DAY 3

Edna-Mae Burnam (1907-2007) war eine sehr bedeutende US-amerikanische Klavierpädagogin, die es sich mit der von ihr entwickelten, und inzwischen weltweit bekannten, mehrbändigen Reihe "A Dozen A Day" zur Aufgabe gemacht hat, durch sehr kurze, auch mittels bildhafter Darstellung prägnant formulierte technische Übungen, vergleichbar mit einem "Warming up", den üblichen Klavierunterricht von Beginn an zu begleiten, wobei die Schwierigkeit von Buch zu Buch ansteigt.
Das soll der Auffassung Burnams nach, wie im täglichen Leben, auf sehr natürliche und unkomplizierte Art und Weise geschehen: "Many people do physical exercises every morning before they go to work. Likewise - we should all give our fingers exercises every day BEFORE we begin our practising. The purpose of this book is to help develop strong hands and flexible fingers." (Edna-Mae Burnam -- Aus dem Vorwort). Das vorliegende -A DOZEN A DAY 3 -- Book three: Transitional- ist auch wie die bisherigen Bände unterteilt in fünf Gruppen mit jeweils 12 relativ kurzen Übungsstücken. Jede der Übungen hat eine knapp gehaltene Überschrift (Arbeitsanweisung), zusätzlich ist durch "Strichmännchen" in entsprechender Pose die Aufgabe bildhaft dargestellt. Die Bezeichnung "Transitional", was wörtlich übersetzt "einen Übergang bildend" bedeutet, zeigt den spürbaren Anstieg der technischen Anforderungen, denen sich die jungen Pianistinnen und Pianisten gegenüber sehen. Man betrachte sich diesbezüglich beispielsweise die Nr. 1 der Gruppe 1 "Wake up and stretch": Zunächst gibt es eine kleine Einleitung ('Alarm clock'), dann folgt Tonleiterspiel über jeweils den Umfang einer Oktave in C-Dur von c' bis c'' in diatonischen Schritten aufwärts geführt mit beiden Händen in Gegenbewegung. Die Zeichnung des "Strichmännchens" lässt den Vorgang sehr plastisch erscheinen, Burnam entwickelt im weiteren Verlauf sogar eine Art kleine Bildergeschichte (Nr. 2 "Brushing Teeth", Nr. 3 "Going Down Stairs" usw.). Für die junge Schülerin oder den Schüler mag das zur Folge haben, dass sie ihre Finger allmählich "vergessen".
A Dozen A Day ist ein äußerst gelungenes Unterrichtswerk, und sollte begleitend zum üblichen Unterricht unbedingt Verwendung finden.