Mendelssohn Bartholdy Felix: 6 LIEDER OHNE WORTE OP 53

Mit seinen insgesamt 48 'Liedern ohne Worte' hat Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-47) einen neuen Typus innerhalb der in der musikalischen Romantik sich etablierenden Gattung des 'lyrischen Klavierstücks' geschaffen.
Der Begriff 'Lied ohne Worte' stammt vom Komponisten selbst, und meint ein "auf dem Klavier gesungenes Lied", wobei, in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung zu erachten ist, dass"die Ausdruckskraft des Liedes" hierbei "auf die Instrumentalmusik übertragen wird."
Da Mendelssohn neben seinen herausragenden Fähigkeiten als Komponist auch ein ausgezeichneter Pianist war, vereinigen sich in seinen Werken stets zart-fühlender poetischer Ton mit hingebunsvoller Virtuosität.
Die hier vorliegende vierte Werkgruppe 6 LIEDER OHNE WORTE OP 53, herausgegeben vom Pianisten und Klavierpädagogen Andre Terebesi ließe sich spezifischer Gestaltungsmerkmale demnach wie folgt charakterisieren:
Es gibt in dieser Gruppe im Prinzip drei Lieder, die vom Charakter her ruhig, innig sind. Die Nr. 1, ein 'Andante con moto' in As-Dur ist bestimmt von einem das melodische Geschehen zart umwebenden harmonisch farbigen Begleitsatz, das darauf folgende 'Allegro non troppo' in Es-Dur ist trotz seines leicht flüchtigen, beschwingten Charakters (durchgängig pochende Achtel in der Begleitung) ein sehr inniges Stück. Die Nr. 4 schließlich, ein 'Adagio' in F-Dur ist in dieser Gruppe das kürzeste, besticht aber durch reiche Kantabilität und warmen Klang.
Zu den drei schnellen Sätzen ist zu bemerken, dass hierbei die Nr. 3 (Presto agitato, g-moll), sowie die Nr. 6 (Molto Allegro, vivace, A-Dur) mit ihrem etüdenhaften Charakter leidenschaftliche Virtuosität ausleben, wohingegen das 'Volkslied' (Allegro con fuoco, a-moll) ausgeprägten tänzerischen Charakter hat.