Mendelssohn Bartholdy Felix: 6 LIEDER OHNE WORTE OP 19

Mit seinen insgesamt 48 'Liedern ohne Worte' hat Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-47) einen neuen Typus innerhalb der in der musikalischen Romantik sich etablierenden Gattung des 'lyrischen Klavierstücks' geschaffen.
Der Begriff 'Lied ohne Worte' stammt vom Komponisten selbst, und meint ein "auf dem Klavier gesungenes Lied", wobei, in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung zu erachten ist, dass"die Ausdruckskraft des Liedes" hierbei "auf die Instrumentalmusik übertragen wird."
Die hier vorliegende erste Werkgruppe 6 LIEDER OHNE WORTE OP 19, herausgegeben vom Pianisten und Klavierpädagogen Andre Terebesibeinhaltet neben der als "Jägerlied" bekannten Nr. 3 (Molto Allegro e vivace, A-Dur), welches mit seinem packenden, akkordischen Zugriff und den ausgedehnten Passagen in Sechzehnteln zu der Art Stücken leidenschaftlich-virtuosen Charakters zu zählen ist, auch das sehr populär gewordene "venezianische Gondellied" in g-moll (Nr. 6, Andante sostenuto), dass mit seiner sehnsuchtsvoll-melancholisch anmutenden Grundstimmung zu den ruhigeren, getrageneren Stücken zählt.
Die anderen vier Lieder lassen sich obiger Differenzierung gemäß wie folgt zuordnen: Nr. 1, ein 'Andante con moto' in E-Dur, Nr. 2 ein 'Andante espressivo' in a-moll, sowie Nr. 4, ein 'Moderato' in A-Dur sind zu den ruhigeren Stücken zart-lyrischen Charakters zu zählen, während die Nr. 5, ein 'Piano agitato' in fis-moll mit einer quasi durchgehenden, etüdenhaft anmutenden ruhelosen Achtelbewegung eher leidenschaftlich-virtuosen Charakter hat.