Hindemith Paul: 3 frühe Stücke

Aus dem umfangreichen Klavierschaffen Paul Hindemiths (1895-1963) liegt hier mit „3 frühe Stücke“ eine Ausgabe der „Edition Schott“ vor, die drei in den 1920er Jahren entstandene einzelne Klavierstücke präsentiert.
Diese formal-inhaltlich sehr knapp gefassten Sätze wurden zu Lebzeiten des Komponisten nicht veröffentlicht. Hindemith schrieb sie zu ganz unterschiedlichen Gelegenheiten, weshalb sie jeweils entsprechend einen ganz individuellen Charakter und Ausdruck aufweisen: Das „Lied“ aus dem November 1921, entstanden während einer Spanien-Reise mit dem „Rebner-Quartett“, ist eine 21-taktige Miniatur von sehr ruhigem, geradezu meditativem Charakter. Bei der „Berceuse für Klavierpianoforte“, mit 32 Takten ebenso miniaturhaft, die Hindemith im August 1921 in Donaueschingen schrieb, handelt es sich offenkundig um einen musikalischen Spaß, da das Tempo „sehr lebhaft“ und die Dynamik mehrheitlich im Bereich „forte“ liegt, sich am Ende des Stückes sogar ins „ffff“ steigert. Das „Klavierstück“ schließlich, ein sehr ruhiger, klangfarblich und dynamisch fein abgestufter Satz von 21 Takten, entstand im Frühjahr 1929 während einer Konzertreise in Prag.