Bei den 2 ARABESQUES von Claude Debussy (1862-1918) handelt es sich um Klavierstücke, die nach traditionellem Formkonzept (dreiteilige Liedform – A-B-A‘, vorgegebene Tonart, konventionelle Spielarten usw.) entwickelt sind, denen aber Ansätze einer ganz neuen stilistischen und klanglichen Ausrichtung eine besondere Würze verleihen (schwebende Klänge, deren Farben rasch wechseln, Akkordrückungen usw.).
Die Arabesque Nr. 1 steht in E-Dur, und ist betitelt ‚Andantino con moto‘. Bereits die ersten beiden Takte dieses Stückes zeigen ansatzweise die klanglich als durchaus ‚neu‘ zu bewertenden Ideen Debussys: Es gibt hier schrittweise abwärts geführte Verschiebungen von Sextakkorden (A-Dur, gis-Moll, fis-Moll, E-Dur), die zwar noch tonartlich gebunden sind (E-Dur!), deren Klangbild in Form von über beide Hände ausgebreitete, auf- und abwärts steigende gebrochene Akkorde aber als durchaus neuartig zu bewerten ist.
Die Arabesque Nr. 2 steht in G-Dur, der Titel lautet ‚Allegretto scherzando‘. Ihre markanten Merkmale sind zum einen das den Hauptteil maßgeblich bestimmende rhythmisch auffällige melodische Anfangsmotiv (Sechzehnteltriole [als Wechselnotenmotiv] + Achtel – z.B. e‘‘-fis‘‘e‘‘-a‘ in T. 1), sowie den im B-Teil (T. 37ff.) zu beobachtenden mehrschichtigen Aufbau des Satzes (drei Klangschichten).
Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Debussys Arabesken ist für junge Pianistinnen und Pianisten ab der Mittelstufe unbedingt zu empfehlen, geben diese frühen Klavierstücke doch einen ersten Eindruck von dessen Klavierstil.
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