Ginastera Alberto: 12 AMERICAN PRELUDES OP 12

Zeitgenössische, südamerikanische Instrumentalmusik hat auf das 'mitteleuropäisch geprägte' Bewusstsein unter Umständen eine zunächst befremdende Wirkung, da vor allem bezogen auf die rhythmische Gestaltung aber auch die harmonische Ausrichtung diese Musik als 'exotisch' und der Zugang dazu zu schwierig empfunden wird.
Aus diesem Grund sollte man sich unbedingt mit den 12 AMERICAN PRELUDES OP 12 für Klavier des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera auseinandersetzen, denn diese geben auf ihre spezielle Art der Gestaltung, nämlich als Sammlung von insgesamt 12 relativ kurzen, rhythmisch überwiegend äußerst prägnanten Klavierstücken, einen Einblick in die Grundzüge südamerikanischer Klaviermusik.
Wie der bedeutende Peter Hollfelder über Ginasteras Kompositionsstil schreibt, dass "argentinische Folklore und neoklassizistische Elemente"... ..."sich in seinem Schaffen... ...zu einer eigenen Tonsprache südamerikanischer Prägung"... ..."verbinden", drückt sich im Besonderen in den Preludes aus: Als besonders markant sind hierbei die Nr. 1 -- Accents (Para los acentos) [Vivace], die Nr. 3 Creole Dance (Danza criolla) [Rustico], aber z.B. die Nr. 4 -- Vidala [Adagio] zu nennen, die auf spezielle Art und Weise folkloristische Elemente hervorbringen. Darüber hinaus gibt es aber auch Stücke, die Hommage-Charakter haben, wie beispielsweise die Nr. 9 -- Tribute to Aaron Copland (Homenaje a Aaron Copland) [Prestissimo], oder aber die Nr. 11 -- Tribute to Heitor Villa-Lobos (Homenaje a Heitor Villa-Lobos) [Vivace].
Für jeden Pianisten, der genaueren Einblick in die Welt südamerikanischer Klaviermusik des 20. Jahrhunderts gewinnen möchte, seien die 12 American Preludes von Alberto Ginastera wärmstens zum Studium empfohlen.