Liszt Franz: SONATE H-MOLL

In einer englischsprachigen, kritischen Ausgabe von Nancy Bricard liegt hier Franz Liszts monumentale SONATE H-MOLL vor, die als Meilenstein der romantischen Klavierliteratur zu sehen ist.
Widmungsträger des Werkes ist kein geringerer als Robert Schumann: „An Robert Schumann. Beendet am 2. Februar 1853“ – so ist die Sonate überschrieben und bezeugt Liszts respektbetonte, freundschaftliche Absicht, auf die vom Kollegen vorgenommene Widmung dessen 1839 erschienener ‚Fantasie C-Dur op. 17‘ („Herrn Franz Liszt zugeeignet“) zu antworten.
Der „klassische Sonatenzyklus“ wird in eine vier Abschnitte bildende einsätzige Form verschmolzen: Auf die langsame Einleitung folgt eine „Sonatensatz-Exposition“. In den ersten 17 Takten wird dabei das „thematische Material von drei Grundgedanken“ vorgestellt, und dann verarbeitet. Der 1. Teil gliedert sich somit in ‚Lento assai – Allegro energico – Grandioso – Recitativo‘. Der sich daran anschließende 2. Teil ‚Andante sostenuto – Quasi Adagio‘ nimmt quasi die Rolle des „langsamen Satzes“ ein, das darauffolgende ‚Allegro energico – Più mosso‘ lässt auf ein „Fugato“ ein „Finale“ mit „Reprisen-Charakter“ folgen, beschließend dann der Abschnitt ‚Stretta quasi Presto – Presto – Prestissimo – Andante sostenuto – Allegro moderato – Lento assai‘ in der Funktion einer „Coda“, die gleichzeitig durch das „Stretto“ eine grandiose Steigerung erfährt.
Bricard liefert in der hier betreffenden Ausgabe wertvolle Hinweise zu Entstehung, Wert und Bedeutung der H-Moll-Sonate und verschränkt diese Erkenntnisse mit dem Leben und Wirken Liszts in all seinen bedeutenden Facetten historischer, kultureller und sozialer Gegebenheiten.
Die beigefügte Audio-CD bringt zudem eine Aufnahme des Werkes.