Grieg Edvard: NORWEGISCHE TAENZE OP 35

Bestechende Originalität und betörender Charme im Klanglichen, enormer Spielwitz sowie geistreiche Spielatmosphäre – all das zeichnet die Sammlung 4 NORWEGISCHE TAENZE OP 35 für Klavier zu vier Händen von Edvard Grieg (1843-1907) aus.
Der klanglich äußerst filigran ausgestaltete Klaviersatz vermittelt den Eindruck eines „orchestral“ gedachten Vorbildes, hier scheint der Komponist tatsächlich diesbezügliche instrumentale Farben im Sinn gehabt zu haben.
Jeder der vier Tänze ist formal gesehen dreiteilig gehalten. Mit Ausnahme des zweiten Stückes, bei dem der Mittelteil energischer bewegt ist als die Außenteile, folgen die übrigen drei Sätze der Idee eines kontrastierenden „cantabile“- geführten Mittelteils, der von lebendig bewegten Außenteilen (Hauptteilen) umschlossen wird. Der vierte Tanz hat zudem eine 24-taktige Einleitung.
Insgesamt ergibt sich für den Aufbau dann folgendes Bild: Nr. 1 in d-Moll mit ‚Allegro marcato‘ in der Haupttonart und „cantabile“ – Mittelteil in D-Dur, dann Nr. 2 in A-Dur mit ‚Allegretto tranquillo e grazioso‘ und „episodischem“ Allegro in fis-Moll, danach Nr. 3 in G-Dur mit ‚Allegro moderato alla Marcia und „cantabile“ – Mittelteil in g-Moll, schließlich Nr. 4 in d-Moll mit ‚Allegro molto‘ als 24-taktige Einleitung, ‚Presto e con brio‘ in der Haupttonart, sowie einem ausgedehnten Mittelteil ‚Poco meno mosso e tranquillemente‘ in d-Moll, sowie einer beschließenden Coda (‚Meno presto – Prestissimo‘).