Busoni Ferruccio: FUGE UEBER O DU LIEBER AUGUSTIN

Die Melodie des aus dem 18. Jahrhundert stammenden bekannten Volksliedes "O du lieber Augustin" hat viele Komponisten immer wieder dazu angeregt, selbige als thematische Grundlage für ein Musikstück zu verwenden.
Beispielsweise nahm Max Reger (1873-1916) in seinen 'Sechs Burlesken op. 58 für Klavier zu vier Händen' besagte Melodie als thematischen Ausgangspunkt für die Nr. 6, und verarbeitete sie mittels Imitations- und Fugierungstechnik zu einem äußerst ansprechenden und überaus humorvollen Ganzen.
Auch Ferruccio Busoni (1866-1924) ein Zeitgenosse Regers, und der bis heute vor allem durch seine Bach-Transkriptionen geschaätzt wird, hat 1888 sogar eine FUGE UEBER O DU LIEBER AUGUSTIN für Klavier zu vier Händen verfasst.
Genauer gesagt handelt es sich um eine Doppelfuge (Allegro moderato), die umrahmt wird von einer Art Introduktion ("Moderato assai" --- "Schnelles Walzer-Tempo"), und einer relativ freien Schluss-Stretta ( diese reicht von "Tempo dell' Introduzione" über "Coda der Fuga [Tempo della Fuga, poco mosso]", "Alla Marcia [Vivace]" bis hin zu "Prestissimo").
Bemerkenswert für das Ganze sind die walzer- bzw. marschartigen Abschnitte, die dem Charakter der Ausgangsmelodie Nachdruck verleihen sollen.
Der Schwierigkeitsgrad von Busonis Fuge dürfte im Bereich "mittelschwer" liegen, vor allem die sinnvolle Gestaltung des Ganzen unter Berücksichtigung des zugrunde liegenden Themas erfordert zwei durchaus versierte Spieler.