Reger Max: 6 STUECKE OP 94

Die 6 STUECKE OP 94 für Klavier zu vier Händen von Max Reger (1873-1916) sind im Jahr 1906 entstanden, und bilden das letzte dieser Gattung zugehörige originale Werk des Komponisten.
Vergegenwärtigt man sich die stilistischen Entwicklungen, die in Regers vierhändigem Klavierwerk ausgehend von den 'Walzercapricen op. 9' [1892], über die 'Sechs Burlesken op. 58' [1901] bis hin zu den vorliegenden Stücken zu erkennen sind, so dürfte Opus 94 als individual-stilistisch abgeklärt in Bezug auf Form und Ausdruck zu verstehen sein: Das "reger-typische" in seiner ganzen Ausprägung, realisiert in einem polyphon durchzogenen, die harmonischen Möglichkeiten einer spätromantischen Klanggebung bis an die äußersten Grenzen auslotenden Klaviersatz, die besonderen charakterlichen Ausprägungen innerhalb der Stücke mit den Wechseln zwischen eher nachdenklichen, fast besinnlichen Abschnitten und solchen von deutlich kapriziöser Haltung.
Nr. 1 (Andante sostenuto - d-moll), Nr. 2 (Andante con moto - h-moll), Nr. 3 (Larghetto [ma con moto] - cis-moll) und Nr. 5 (Andante [quasi Larghetto] - e-moll) sind sehr stark geprägt vom Wechsel zwischen ruhigen Außenteilen und äußerst bewegten Mittelteilen, die Nr. 4 (Vivace [ma non troppo] - b-moll) hat merklich burlesken Charakter, die Nr. 6 (Sostenuto [quasi Andante mesto] - e-moll) schließlich ist eine groß angelegte Doppelfuge in deutlicher Anlehnung an Regers großes Vorbild Johann Sebastian Bach.
Die technisch-musikalischen Herausforderungen dieser Stücke sind enorm, und verlangen von beiden Spielern gleichermaßen neben ausgeprägten technischen Fertigkeiten ein hohes Maß an klanglicher Auffassungsgabe.