Debussy Claude: 6 EPIGRAPHES ANTIQUES

Seine im Jahr 1915 erschienen 6 EPIGRAPHES ANTIQUES schrieb Claude Debussy nahezu zeitgleich in je einer Fassung für Klavier zu zwei und zu vier Händen, der letztgenannten wird aber der Vorzug einer ursprünglichen Version gegeben.
Diese Klaviermusik repräsentiert aufs vortrefflichste den Spätstil des Komponisten: „Der Suche nach dem reinen Klang verpflichtet“ (Francoise Lesure), zeigt sich hier eine klanglich äußerst transparente, geradezu „entschlankte“ Musik von beinahe meditativer Atmosphäre.
Nach neuerer Quellenlage belegt ist zudem, dass Debussy bei der Wahl des musikalischen Materials der ‚6 Epigraphes‘ auf eine um 1900 entstandene Bühnenmusik zurückgreift, die er im Auftrag des Schriftstellers Pierre Louys (1870-1925) zu dessen Übersetzung einer größeren Anzahl der aus dem Griechischen stammenden „Chansons de Bilitis“ (12 Stücke) komponierte.
Für die Klaviermusik der ‚Epigraphes‘ wählte Debussy dann 6 Nummern (Nr. 1, Nr. 7, Nr. 4, Nr. 10, Nr. 8, Nr. 12) aus, und arbeitete sie zu den betreffenden vierhändigen Stücken um.