Die unter der Opuszahl 27 zusammengefassten beiden Klaviersonaten Ludwig van Beethovens überschrieb der Komponist jeweils mit "Sonata quasi una fantasia", was eine bestimmte Form der kompositorischen Anlage und des Charakters impliziert.
In der SONATE 13 ES-DUR OP 27/1 (FANTASIE), die in den Jahren 1800/01 entstand, und der "Fürstin Josephine von Liechtenstein" gewidmet ist, geben sich entsprechende formale Besonderheiten zu erkennen: Die vier aufeinanderfolgenden Sätze sind alle durch "attacca-Anweisungen" verknüpft, gehen quasi fließend ineinander über, sind mittels motivisch-thematischer Arbeit miteinander verknüpft, aufeinander bezogen. Der 1. Satz gliedert sich zudem in drei Teile (Form A-B-A), einem langsamen einleitenden Abschnitt (Andante - A) folgt ein äußerst belebter Mittelteil (Allegro - B), der seinerseits vom wiederkehrenden A-Teil (Tempo I - A) abgelöst wird.
Die folgenden Sätze lauten: Allegro molto e vivace [Scherzo] - Adagio con espressione - Allegro vivace.
Die Es-Dur-Sonate ist ein meisterhaftes Beispiel dafür, wie quasi improvisatorische Freiheit und strukturierender Formwille Raum nebeneinander haben können, und zu einem überzeugenden Ganzen gebracht werden.
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