LUONNOTAR - DIE TOCHTER DER NATUR OP 70, vollendet 1913, ist Jean Sibelius‘ letzte Tondichtung, die direkt Bezug auf das finnische Nationalepos ‚Kalevala‘ nimmt: Die schöne Tochter des Himmels Luonnotar, ruft Ukko, den Gott des Weltalls um Hilfe, der ihr bei der Geburt des Kindes helfen soll. Dieser schickt ihr einen Sturm, der einen Vogel mitträgt, welcher seinerseits Luonnotar ein Ei in den Schoß legt. Dieses Ei bringt die Geburt der Welt.
Genau genommen handelt es sich um eine der finnischen Mythologie eigenen Version der Schöpfung.
Sibelius setzt hierbei auf den Einsatz einer Sopranstimme, die die Geschichte von der Erschaffung der Welt erzählt. Das Gesangssolo ist höchst expressiv und hat zugleich betont epischen Charakter.
Der Komponist hat das Solo gemeinsam mit der Sängerin Aino Ackté (1876-1944) erarbeitet, den Verlauf der Gesangslinie ganz genau auf Umfang, Stimmtyp und Klangfarbe der Sängerin zugeschnitten. Mit einem Ambitus von über zwei Oktaven und dem Spitzenton ces‘‘‘ (im pianissimo zu singen) erweist sich dieser Vokalpart als sehr anspruchsvoll.
Die Orchesterbegleitung mit ihrer souverän ausgearbeiteten Instrumentation und der damit erzeugten Klangatmosphäre ist sehr fein abgestimmt, die Farben ungemein differenziert.
Die Uraufführung von ‚Luonnotar‘ fand am 10. September 1913 in der Shire Hall in Gloucester statt.
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