J. B. Hilbers "Missa pro patria" entstand 1941 zur 650-Jahr-Feier der Gründung des Schweizer Bundes als Keimzelle der heutigen Eidgenossenschaft. Mit neun Bläsern und Orgel festlich instrumentiert zeigt der Komponist seine Meisterschaft in der gekonnten Vielfalt der Motive: düster-mystisch das Kyrie, ein Wechsel aus mehrstimmigen (poly- und homophon arrangierten) "Choral"-Teilen sowie Marschanklängen (ohne Geschwätzigkeit durch unnötige Textwiederholungen), ein mit Fanfarenstößen deklamatorisch eingeleitetes Sanctus, das in einen rauschenden Walzertaumel mündet, ein verklärt-romantisches Benedictus (mit eigenem lyrischen Hosanna-Abschluss!) sowie ein Agnus Dei, das Elemente aus Kyrie und Gloria aufgreift und weiter entwickelt.
Gelegentliche Dreistimmigkeit der Frauen (mal Sopran, mal Alt geteilt) ist wirklich nur beim den Choralteilen des Gloria unabdingbar, ansonsten kann auch eine der Unterstimmen entfallen. Bei den Bläsern merkt Hilber zu recht an, dass sie sehr gut sein müssen, ansonsten solle man lieber auf sie verzichten und die ganze Messe von der Orgel begleiten lassen (was für kleine Verhältnisse generell eine gute Variante ist).
In jedem Fall eine lohnenswerte Erwerbung!
(1956 hat Hilber auf vielfachen Wunsch noch ein Credo "nachkomponiert" - trotz Verwendung einiger Zitate aus den ursprünglichen Sätzen erreicht er nicht diese Geschlossenheit des Duktus, da die neuen Teile zeigen, wie er sich sein eigener kompositorischer Stil in den fünfzehn Jahren weiterentwickelt hat - interessant zu studieren, aber leider kein "Wurf" wie der Rest.)
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