Entstanden sind Max Regers 3 GESAENGE OP 111B für vierstimmigen Frauenchor a cappella (SSAA) im Sommer 1909, Partitur und Stimmen erschienen zweisprachig (deutsch/englisch, Übersetzung von Mrs. Bertram Shapleigh (1871-1940)) erstmals im Oktober 1909 beim Verlag ‚Bote & G. Bock, Berlin‘.
Der Komponist verarbeitet in den drei formal-inhaltlich durchaus knapp gefassten Sätzen eine recht breite Vielfalt an Stilmitteln, die dem jeweiligen Text sehr entgegenkommen: Ein durchgängig homophoner Satz ist beim ersten Stück ‚Im Himmelreich ein Haus steht‘ (Moderato, d-dorisch/d-Moll, 4/4-Takt) auszumachen. Dem Textgehalt (ein anonymes mittelhochdeutsches Gedicht aus dem 12. Jahrhundert in einer Einrichtung von Will Vesper) kommen die modalen Wendungen sehr entgegen. Das zweite Stück ‚Abendgang im Lenz‘ (Andante, F-Dur, 3/4-Takt) auf einen Text von Hedwig Kiesekamp (1844–1919) (alias L. Rafael) ist harmonisch von einer feinen Chromatik angereichert, der Satz aus einer homophonen Grundstruktur heraus fortentwickelt.
Das beschließende ‚Er ist’s‘ (Ziemlich bewegt (Poco animato), D-Dur, 6/8-Takt) auf das bekannte Gedicht Eduard Mörikes (1804-1875) ist gleichzeitig das kompositorisch am umfangreichsten ausgearbeitete der drei: textbezogene Unterteilung in dynamisch und ausdrucksmäßig sich unterscheidende Abschnitte, lange Melismen.
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