Smetana Bedrich: KLAVIERKOMPOSITIONEN 7

Aus Reihen des Verlags ‚Editio Supraphon Prag‘ liegt hier der Band KLAVIERKOMPOSITIONEN 7 vor, der damit gleichzeitig die vom Pianisten, Pädagogen und Musikwissenschaftler Václav Holzknecht initiierte und Jan Novotný revidierte mehrbändige Reihe mit Klavierwerken Bedrich Smetanas (1824-1884) beschließt.
Enthalten sind die ‚Tschechischen Tänze‘ 1 und 2, die in den Jahren 1877 und 1879 entstanden und das Klavierschaffen Smetanas gewissermaßen krönen.
‚Tschechische Tänze 1‘ (1877) beinhaltet 4 Polkas und bilden die instrumentale „Stilisierung“ des in Tschechien seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst beliebten Volkstanzes in höchster Vollendung ab. Seit seiner Jugendzeit komponierte Smetanas Klavier-Polkas und führte diese Form vom „tanzbaren“ hin zum „stilisierten“ Typus, der dann in dieser Reife in etwa vergleichbar wird mit Chopinschen Tanzsätzen: „Ein Vorbild für die Polka-Stilisierung hatte Smetana in Chopin, der seinem Wesen nahe stand und dessen Polonaisen und Mazurken er bestimmt kannte.“ (Václav Holzknecht, zitiert aus dem Vorwort zur Ausgabe).
‚Tschechische Tänze 2‘ (1879) bringt eine Folge von 10 Sätzen, zu deren zyklushaft veranlagter Komposition Smetana sich aus verschiedenen Quellen inspiriert fühlte: „Die Tänze des zweiten Teils bezeichnete Smetana mit Namen und schöpfte ihre Themen in der vom tschechischen Dichter K. J. Erben erarbeiteten Sammlung Volkstümlicher tschechischer Lieder und Sprüche. Instruiert wurde er auch von dem alten Schullehrer Suchý, der in Jabkenice lebte und die Art, in der die einzelnen Tänze getanzt wurden, noch im Gedächtnis hatte. Auch A. Dvoráks Slawische Tänze (erste Reihe aus dem Jahre 1878) sollen Smetana unwillkürlich zum Komponieren (…) angeregt haben…“ (ders.).
Die Folge der 10 Tänze ordnet sich bezogen auf den jeweiligen Charakter sehr abwechslungs- und kontrastreich.