Schmoll Michael: AMA SCHULE DER GEHOERBILDUNG 3 MELODISCHES

Einführung Melodiegedächtnis

Die Melodik ist eine der Grundsäulen der Musik. Jede tonale Musik wird durch die horizontale Linie geführt, wobei deren eigener Rhythmus der innere Motor einer Melodie ist. Das tonale Material entsteht aus dem Grund-Harmonieschema, welches fast immer mit der entsprechenden tonarteigenen Grundkadenz übereinstimmt. Dabei kann selbstverständlich die tatsächlich erklingende Harmonik sehr abweichend vom Grundschema gestaltet sein.

Da Melodien immer geschlossene Ganzheiten darstellen, auch wenn sie nicht nur schlichtes Lied („Cantilene“), sondern Haupt- oder Nebenthema einer Sonate oder Sinfonie sind, kann und sollte das Gehör auch nur auf dieses ganzheitliche Erfassen hin geschult werden.

Dazu einige Tipps, die auch den Umgang mit der vorliegenden CD möglichst effektiv gestalten sollen:
1. Man übe zunächst, den Rhythmus einer jeden Melodie zu notieren.
2. Zu einem festgelegten Rhythmus erfinde man eigene Melodien, am besten „unter“ einem festen
Harmonieschema.
3. Grundsatzbehauptung: Eine Melodie, die ich nicht singen kann, kann ich auch nicht hörend erfassen.
Alle Melodien dieser CD sollten auch nachgesungen werden, am besten vor der Notation.
4. Der Wiedererkennungseffekt bei wiederholtem Durchgehen der CD bleibt selbstverständlich nicht aus. Man nutze ihn, indem man die Melodien in einer anderen Tonart notiert.
5. Die Übungen sollen auf dem Klavier gespielt und dabei häufig transponiert werden, auch in die Variante
(C-Dur – c-Moll und umgekehrt), um die Tongeschlechter Dur und Moll bewusster zu erfahren.
6. Man übe „visuelles Hören“, d. h., eine Melodie so lange durchzulesen, bis sie nachgespielt und transponiert werden kann („memorieren“).
7. Man ergründe das Grund-Harmonieschema jeder Melodie, spiele es zur Melodie und suche nach sich anbietenden Variierungsmöglichkeiten.

Die Arbeit mit der CD
Jede Übung wird auf der CD zweimal nacheinander gespielt. Man schreibe – nach zweimaligem Hören – zunächst den Rhythmus auf, dazu die Ton- und Taktartangaben sowie die Taktstriche. Die Regel soll auf Dauer ein drei- bis viermaliges Gesamtdurchhören werden. Man versuche, die Melodie zunächst ganz nachsingen zu können, bevor man schreibt.

Die oben beschriebenen Tipps sollen ständig zur Vertiefung der Gehörarbeit angewendet werden, um den nötigen Lerneffekt zu erzielen, den diese „Arbeitshilfe“ dann sicherlich ermöglicht.