Brahms Johannes: 3 QUARTETTE OP 64

Wie bereits mit op. 31 (‚3 Quartette‘, 1859/1863), op. 92 (‚Vier Quartette‘, wahrscheinlich Sommer 1877), op. 103 (‚Zigeunerlieder‘, Winter 1887/88) und op. 112 (‚Sechs Quartette‘, wahrscheinlich Frühjahr 1891), so schuf Johannes Brahms auch mit dem hier vorliegenden Werk klavierbegleitete Vokalquartette von unnachahmlicher klanglicher Schönheit und Originalität. Jedes dieser Stücke ist als „eine eigenständige Schöpfung“ anzusehen, „welcher – stets in Relation zum vertonten Text – ein besonderer Ton und Charakter, eine besondere Form, eine besondere satztechnische Anlage zu eigen ist“ (Christian Martin Schmidt – Reclams Musikführer: Johannes Brahms).
Die 3 QUARTETTE OP 64 für vier Singstimmen und Klavier ((Soli: SATB) – Chor: SATB) entstanden zwischen Sommer 1864 und Sommer 1874, wobei die genaue Entstehungszeit des dritten Stückes (‚Fragen‘) ungeklärt ist. Die drei Sätze erscheinen weder zeitlich noch inhaltlich als Einheit. Die Sätze lauten im Einzelnen: Nr. 1 ‚An die Heimat‘ (Bewegt, doch nicht zu schnell, G-Dur – Text: C.O. Sternau (Pseudonym für Otto Julius Inkermann (1823-1862)), aus ‚Gedichte‘ (1851)) – Nr. 2 ‚Der Abend‘ (Ruhig, g-Moll – Text: Friedrich Schiller (1759-1805), aus ‚Gedichte‘ (1800)) – Nr. 3 ‚Fragen‘ (Andante con moto, A-Dur – Text: Georg Friedrich Daumer (1800-1875), Übertragung aus dem Türkischen aus ‚Polydora. Ein weltpoetisches Liederbuch‘ (1855)).