Borodin Alexander: QUINTETT C-MOLL

Vorliegend hier das 1862 entstandene QUINTETT C-MOLL für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Klavier von Alexander Borodin (1834-1887), welches man durchaus als sein erstes Meisterwerk bezeichnen kann.
Borodin war von Hause aus Mediziner und Chemiker, in diesen Bereichen hochqualifiziert, und betrachtete seine Komponistentätigkeit stets als „Nebenberuf“ oder „Freizeitbeschäftigung“. Daraus resultierte dann ein recht „schmaler“ Werkkatalog.
Bereits in jungen Jahren begann er neben dem Erlernen des Klavier- und des Cellospiels zu komponieren, seine Werke, die in der frühen Schaffensphase noch stark unter anderem an Mendelssohn orientiert sind, werden ab den 1860er Jahren durch intensivere Beschäftigung von Werken Chopin, Liszts und Schumann beeinflusst.
Auch wenn Alexander Borodin später dann mit M. Balakirew, C. Cui, N. Rimskij-Korsakow und M. Mussorgskij zusammen die sogenannte „Gruppe der Fünf“ („Mächtiges Häuflein“) bildete, jenen Kreis revolutionärer Komponisten, die sich „die Schaffung einer russischen Nationalmusik unter Lossagung von den Stil- und Formprinzipien der westeuropäischen Musik zum Ziel gesetzt“ hat (zitiert aus: Reclams Konzertführer), nahm er stets eine moderate Haltung ein und formte somit eine „absolute Musik“ ganz persönlicher Färbung.
Das C-Moll-Quintett entstand in Italien und hat 3 Sätze wie folgt: Andante – Scherzo. Allegro non troppo – Finale. Allegro moderato.
Bemerkenswert hierbei erscheint der langsame Satz ‚Andante‘ in volksliedhaftem Charakter als Eröffnung. Das ‚Scherzo‘ trägt Mendelssohnsche Züge, das ‚Finale‘ erweist sich an Schumanns Klangsprache angelehnter Sonatensatz von mitunter leidenschaftlich-virtuosem Zugriff.