Schubert Franz: QUINTETT C-DUR D 956 OP POSTH 163

In entstehungs- und rezeptionsgeschichtlicher Hinsicht besteht bezüglich Franz Schuberts großartigem QUINTETT C-DUR D 956 OP POSTH 163 für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli die Problematik, dass über Anlass und Entstehung dieses Werkes nahezu nichts bekannt, die autographe Partitur verschollen ist und man sich daher als einzige Quelle auf einen im Verlag C. A. Spina in Wien erschienenen Notendruck aus dem Jahre 1853 zu berufen hat.
Dennoch ist davon auszugehen, und daran gibt es in der Fachwelt keinerlei Zweifel, dass es sich bei diesem Quintett um ein Spätwerk mit dem mutmaßlichen Entstehungsjahr 1828 handelt.
Herausgeber des hier betreffenden ‚Henle Urtextes‘, Egon Voss, formuliert in seinem Vorwort hinsichtlich der schwierigen Quellensituation: „Jedoch ist die Unterscheidung zwischen dem, was als authentisch gelten kann, und dem, was möglicherweise auf den Herausgeber oder Verleger zurückgeht, durchaus nicht zweifelsfrei möglich. Die vorliegende Edition versucht darum nicht, das vermeintliche Original zu rekonstruieren, sondern trägt bewusst der Tatsache Rechnung, dass uns Schuberts Streichquintett leider eben nur in einer Quelle von 1853 überliefert ist. Sie mag von der Zeit, aus der sie stammt, beeinflusst sein und uns also einen Schubert aus der Sicht des Jahres 1853 liefern, doch kommen wir zum einen um dieses Faktum nicht herum, und zum anderen ist ja nicht a priori anzunehmen, dass die Edition von 1853 nicht um Treue gegenüber dem Original bemüht war. Eine Zurücknahme vermeintlicher Zutaten durch den damaligen Herausgeber oder Verleger wird daher in vorliegender Edition nicht versucht.“