Brahms Johannes: SONATE F-MOLL OP 34/2

Das kompositorische Schaffen von Johannes Brahms (1833-97) im Bereich der Klavier- und Klavierkammermusik gehört bezogen auf ideen-, rezeptions- und gattungsgeschichtliche Aspekte zum bedeutendsten, was das Zeitalter der musikalischen Romantik hervorgebracht hat.
Somit ist auch die SONATE F-MOLL OP 34/2 für zwei Klaviere (1871), jenes von Brahms auf Grundlage des 1865 entstandenen Klavierquintetts f-moll transkribierten meisterhafte 'Doppelwerk' zu sehen: Mit seiner großräumigen Anlage über 4 Sätze, in denen sich all die Besonderheiten und Charakteristika des Brahmsschen Klaviersatzes entblättern, wie beispielsweise die fast unnachgiebig konfliktrhythmische Disposition, oder die Akkordballungen (meist in weiten Griffen), die gehäuften Doppelgriffpassagen, und schließlich das Ausloten der verschiedenen Register der Klaviatur. Von der Harmonik her ist der Satz sehr farben- und kontrastreich gestaltet mit häufigen Modulationen und Rückungen, die Besonderheiten der Melodik bei Brahms mit ihrem zart-lyrischen, zuweilen elegischen Ton zeigt sich am eindringlichsten im langsamen Satz.
Die Abfolge der Sätze ist: Allegro non troppo -- Andante, un poco Adagio -- Scherzo: Allegro -- Finale: Poco sostenuto-Allegro non troppo.
Die f-moll-Sonate dürfte inzwischen zum Standard-Repertoire eines jeden Klavierduos gehören; sie stellt mit ihren hohen technisch-musikalischen Anforderungen die Interpreten vor eine immense Herausforderung, ihr unschätzbarer musikalischer Wert macht sie zu einer der wichtigsten und bedeutendsten Schöpfungen dieser Gattung überhaupt.