Lalo Edouard: TRIO 2 H-MOLL (1852)

Zu den bedeutendsten französischen Komponisten im 19. Jahrhundert ist zweifelsohne Édouard Lalo (1823-1892) zu zählen, der sich sowohl mit Bühnenwerken (u.a. 3 Opern, 1 Ballett), Orchesterwerken und Konzerten (u.a. 1 Sinfonie, 4 Violinkonzerte, 1 Violoncellokonzert) als auch Kammermusik einen Namen gemacht hat.
Stilistisch wurzelt Lalos Musiksprache in der west- und mitteleuropäischen klassisch-romantischen Tradition, greift aber auch folkloristische Elemente auf, deren geschickte und maßvolle Verarbeitung in den Werken diesen eine besondere klangliche Färbung verleihen.
3 Klaviertrios sind überliefert: c-Moll op. 7 (um 1850), h-Moll (1852) und a-Moll op. 26 (1880).
Vorliegend hier aus der bei ‚Wollenweber‘ edierten Reihe ‚Unbekannte Werke der Klassik und Romantik‘ (Nr. 209) das TRIO 2 H-MOLL (1852) für Violine, Violoncello und Klavier.
Die 4 Sätze sind: Allegro maestoso – Andante con moto – Minuetto. Allegretto – Allegro agitato.
Der Kopfsatz ist bestimmt von einem energischen, punktierten, an Schumann gemahnenden Hauptthema, das auf sehr kunstvolle Art imitatorisch-kanonisch fortentwickelt wird. Das anmutig-liedvolle Seitenthema bildet einen sehr wirkungsvollen Kontrast dazu. Der daran sich anschließende langsame Satz ist durchdrungen von weitgespannter Melodik, das Menuett spielt vermutlich augenzwinkernd auf den berühmten Haydnschen Humor an, das Finale, welches zu Beginn eher dramatische Akzente setzt, entwickelt sich zu einem sehr spielfreudigen, instrumentale Virtuosität entfesselnden Satz mit grandioser Steigerung am Ende.